Überlegungen vor der Anschaffung einer Katze
Wer sich entschließt, eine Katze in seinen Haushalt aufzunehmen, muss auch bereit sein, die Verantwortung für das Tier zu übernehmen. Mit der Anschaffung einer Katze bekommen Sie nicht nur einen verspielten, verschmusten, vielleicht auch eigenwilligen Hausgenossen, von dem Sie sich zu Recht viel Freude versprechen. Sie übernehmen zugleich Verantwortung und Fürsorge für ein schutzbedürftiges, von Ihnen abhängiges Lebewesen !
Eine Katze kann man nicht "auf Probe" anschaffen und bei den ersten auftretenden Problemen wieder zurückgeben. In dem Moment in dem Sie eine Katze bei sich aufnehmen tragen Sie die Verantwortung für den Rest des Katzenlebens. Ein seriöser Züchter wird alles tun, um dem Katzenbaby einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, und Ihnen einen gesunden Hausgenossen zu übergeben an dem sie nur Freude haben. Sollten irgendwann im Laufe des Katzenlebens Probleme auftreten, wird er versuchen Ihnen mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Eine Garantie für ewige Gesundheit und die weitere Entwicklung kann aber leider niemand geben.
Bevor man eine Katze zu sich nach Hause holt, sollte man einiges überdenken:
Bestehen evtl. Allergien in der Familie? Dies ist neben der Trennung der
Partner der häufigste Abgabegrund von Tieren. Daher sollte man vorher testen, ob eine Tierhaarallergie besteht. Beim Allergologen kann man diese Tests machen- und damit sich und dem neuen
Familienmitglied viel Leid ersparen.
Erlaubt der Vermieter eine Katze in der Wohnung? Falls eine Katze im Mietvertrag erlaubt ist, so sollte es keine Probleme geben. Auch eine katzenfreundliche Nachbarschaft ist sicherlich
sehr angenehm. Ist eine Katze laut Mietvertrag nicht erlaubt, so gibt es verschiedene Wege, wobei die Anschaffung ohne Erlaubnis des Vermieters nicht sinnvoll ist. Man kann sich selber eine menge
Ärger ersparen, wenn man zuvor ein klärendes Gespräch sucht.
Habe ich genügend Platz bzw. die Möglichkeit die Wohnung katzengerecht einzurichten? Eine Katze benötigt ebenso, wie jedes andere Lebewesen auch, Platz. Eine Katze liebt die Abwechslung
und die muss ihr geboten werden können.
Können Sie damit
leben, dass eine temperamentvolle Katze beim Spielen und Toben schon mal etwas in der Wohnung beschädigt?
Habe ich genug Zeit für eine Katze? Reicht es - auch unter der Woche zu mehr als füttern
und Katzenklo saubermachen? Gerade Wohnungskatzen brauchen täglich Ihre Aufmerksamkeit, wollen spielen und geschmust werden. Sollten Sie den ganzen Tag außer Haus sein ist es besser sich zwei Katzen
anzuschaffen. Mehrere Katzen vertreiben sich die Zeit gut alleine bis der Besitzer wieder da ist und freudig begrüßt wird. Natürlich brauchen auch Sie ihre tägliche Aufmerksamkeit, aber weitaus
weniger als eine Katze die den ganzen Tag alleine zuhause auf ihren Besitzer wartet.
Falls schon andere Tiere im Haushalt leben, sollte man sich darüber im klaren sein, dass es anfänglich Probleme geben kann. Hierbei kommt es sicherlich auf die Art des Tieres an.
Kleintiere wie Mäuse, Hamster oder Vögel wird die Katze sicher als Beute ansehen. Man muss folglich stets wachsam sein, denn Katzen sind sehr geschickt und kriegen einen schlecht zugemachten Käfig
mit Geschick und Cleverness auf. Wohnt bereits eine Katze im Haushalt, so muss man sich auf anfängliche Zankereien einstellen. Eine neue Katze stellt immer einen Eindringling dar, gegen den die
Alteingessene sich verteidigen muss. Es kann auch sein, dass sie von Anfang an angenommen wird, was häufig bei kleinen Kätzchen der Fall ist. Lebt ein Hund im Haushalt, so kann man nichts Generelles
sagen. Katzen und Hunde sind ein ganz eigenes Thema. Auf jeden Fall muss man bei einem ersten Zusammentreffen vorsichtig sein und ganz genau beobachten wie die Tiere sich verhalten.
Kann ich mich damit abfinden, dass eine Katze nicht immer das macht, was ich will? Katzen sind eigensinnig, und gerade deswegen werden sie ja auch so geliebt. Eine Katze macht lediglich
das, was sie selber für sinnvoll und nützlich erachtet. Ihr ist es egal, ob sich ihr Besitzer darüber freut oder ärgert, so etwas interessiert sie persönlich nicht. Wenn man sich mit diesem Verhalten
nicht anfreunden kann, dann sollte man sich keine Katze zulegen, da weder die Katze, noch der Besitzer zufrieden wären.
Die Lebenserwartung einer Katze liegt in der Regel zwischen 10 und 16 Jahren, manche Katzen werden aber
auch bedeutend älter. Bevor man eine Katze zu sich nach Hause holt, sollte man sich überlegen, ob man bereit
ist, für diese lange Zeit Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.
Ist man bereit
seinen Urlaub so zu planen, dass die Katze entweder mit kann oder dass sie versorgt ist? Wer ständig unterwegs ist
und in Urlaub fliegen möchte, sollte sich keine Katze anschaffen. Eine Katze will nicht ständig alleine sein, für sie muss ihre Bezugsperson auch anwesend sein. Kann die Katze nicht mit in den
Urlaub, so ist es das Beste für sie, wenn man sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung herausreißt, Katzen mögen keine Veränderungen. Oft erklären sich Freunde oder Verwandte bereit so lange auf das
Tier auf zu passen und es zu versorgen. Ansonsten gibt es viele Tierpensionen, die sich um den Vierbeiner kümmern bis Herrchen und Frauchen wieder da sind.
Auch die finanzielle Seite ist ein wichtiger Faktor, bin ich bereit, alle nötigen Kosten zu tragen? Eine Katze braucht neben den laufenden Kosten für Futter und Streu eine artgerechte
Grundausstattung. Beim Tierarzt fallen Kosten für Impfungen, Wurmkuren und Kastration an, sowie unvorhersehbare Kosten für Erkrankungen und Verletzungen. All dies summiert sich zu einer hübschen
Summe, die teilweise die Erwartungen um ein Vielfaches übersteigt. Wer seiner Katze kein tägliches Futter, keine Impfungen und notärztliche Versorgung bezahlen kann, der sollte lieber noch warten und
sich erst dann ein Tier zulegen, wenn auch dies immer gesichert ist. Ein Tier sollte niemals unter Geldproblemen der Familie leiden müssen.
Macht Ihnen die
Reinigung des Katzenklos, die Zubereitung des Futters und auch mal das Beseitigen von Erbrochenem nichts aus?
Haben Sie genug Geduld und Verständnis dafür, dass die Katze bei Veränderungen ihrer Lebensumstände, z. B. Umzug unter Umständen gestört reagiert indem sie plötzlich an den Möbeln kratzt oder
unsauber wird? Katzen sind Gewohnheitstiere, auf Veränderungen reagieren sie sehr unterschiedlich, wer ein sehr unregelmäßiges Leben führt sollte deshalb die Anschaffung einer Katze noch mal
überdenken.
Machen Ihnen Haare auf dem Sofa, der Kleidung, Teppich etc. nichts aus bzw. sind Sie bereit öfters mal zum Staubsauger und zur Fusselbürste zu greifen?
Wenn diese Fragen geklärt sind, so kann man sich damit befassen was für eine Katze man haben will:
Zuerst sollte man sich überlegen, welchen Geschlechts die Katze sein soll. Die Kastration eines Katers ist billiger als der
entsprechende Eingriff bei einer Katze. Der Kater wird normalerweise etwas größer, was als Vor- oder Nachteil empfunden werden kann.
Die Rasse spielt natürlich auch eine Rolle. Neben vielen guten Büchern, in denen man schauen kann welche Katze genau die Voraussetzungen erfüllt, die man an ihn stellt, kann man sich
auch bei Züchtern direkt, auf Ausstellungen oder im Internet erkundigen. Sucht man keine bestimmte Rasse, dann ist ein Besuch im Tierheim ratsam, die voll sind mit Katzen, die sich nach Liebe,
Zuneigung und einem neuen Zuhause sehnen. Generell sollte man keine Katze aus dubiosen Quellen kaufen- erst recht nicht, wenn einem eine angebliche Rassekatze zu sehr günstigen Konditionen angeboten
wird, die ein Vielfaches unter dem Züchterpreis liegen. Solche "Vermehrer" sollten keine Unterstützung erfahren, leben sie doch lediglich von der Ausbeutung der Tiere. Die wenigsten dieser Katzen
sind gesund bzw. haben schon ein Mal einen Tierarzt gesehen. Seriöse Züchter hingegen geben ihre Katzen nur vollkommen gesund ab und stehen einem stets mit Rat und Tat zur Seite.
Hat man sich entschieden was für eine Katze es sein soll, so stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Alter. Ein Kitten ist sicherlich süß und niedlich, doch muss man auch beachten,
dass es einen Haufen Arbeit mit sich bringt. Beim wilden Spiel kann schon einiges zu Bruch gehen oder zerkratzt werden. Es benötigt viel Zeit, Geduld und Liebe, ein Kitten zu "erziehen" - wobei eine
Katze sich natürlich nicht erziehen lässt - sie lässt sich lediglich manchmal dazu herab zu machen was der Besitzer gerne will, und zwar aus freiem Willen. Eine ältere Katze hingegen hat sich schon
ausgetobt. Sie hat die Flegelphasen bereits überstanden, ist ruhiger und ist oft einfach nur glücklich, wenn sie schlafen, schmusen und fressen kann. Beides hat seinen Reiz- mit einer älteren Katze
bekommt man einen vollkommen ausgebildeten Charakter, der seine Macken und Vorteile hat. Ein Kitten hingegen bringt viel Arbeit mit sich- aber auch viel Freude durch sein kindliches
Verhalten.
Soll es eine Katze oder gleich zwei (oder mehr) sein? Vieles spricht für ein Katzenpärchen, wobei es sich nicht unbedingt um ein "Ehepaar" handeln muss, also nicht nur um ein Männchen und um ein Weibchen. Bei kastrierten Katzen spielt das Geschlecht - zumindest in dieser Beziehung - keine große Rolle mehr. Zwei Katzen leisten einander gegenseitig Gesellschaft, besonders wenn man sie tagsüber - beruflich bedingt - allein lassen muss. Auch stimmt es nicht ganz, dass Katzen Einzelgänger sind- sie jagen zwar gemeinsam, lieben jedoch Gesellschaft ebenso wie wir Menschen.