Freilauf

Katzen mit freiem Auslauf leben gefährlich! Hunde, Autos, andere Katzen und leider auch Menschen stellen große Gefahren dar. Auch Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel, Rattengift oder giftige Pflanzen sind nicht selten. Ebenso sind Tierfänger, gerade in ländlichen Regionen, immer eine Bedrohung. Dazu kann der Ärger mit den Nachbarn kommen, die sich über verunreinigte Gärten, gejagte Vögel oder geangelte Fische aus dem Zierteich beschweren.

 

Freilauf oder Wohnungshaltung, dieses Thema ist unter Katzenhaltern sehr umstritten. Neulinge fragen oft verunsichert, ob sie ihrem zukünftigen Stubentiger gerecht werden, wenn er nicht nach draußen darf. Sie haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie der Katze den Freigang verweigern.

Befürworter des Freilaufs haben folgende Argumente:

  • Geborene Streuner kann man nicht einsperren. Ist eine Katze mit Freilauf groß geworden, wird sie für ihre Freiheit kämpfen und ihren Halter mit Sanktionen wie Unreinheit und Wandalismus zur Einsicht bekehren.
  • Wenn eine Wohnungskatze im Haus nur wenige Umweltreize erfährt, werden ihre Sinne nicht trainiert und die Katze geistig nicht gefordert
  • Nur im Garten kann die Katze ihrem Jagdtrieb richtig nachkommen, Mäuse und Insekten jagen. Kein Spielzeug kann dies ersetzen.
  • Im eigenen Garten kann man einige Gefahrenquellen ausschließen.

 

Es gibt aber viele Fakten, die gegen den Freilauf und somit für die reine Wohnungshaltung sprechen:

Der Straßenverkehr ist insbesondere für unerfahrene Tiere gefährlich, auch eine Gegend mit wenig Straßenverkehr bietet daher keinen Schutz, da gerade das eine Auto in der Woche zum tödlichen Verhängniss werden kann. Tausende Katzen müssen Jahr für Jahr auf den Straßen ihr Leben lassen. Man erlebt auch des öfteren, daß viele Autofahrer gerade in Gegenden mit geringem Verkehrsaufkommen um so schneller und unberechenbarer fahren. Das aus dem nächsten Garten eine Katze heraus über die Straße laufen kann, bedenkt kaum einer von ihnen. Und - auch wenn sich das sehr grausam anhören mag - die wenigsten der Autofahrer, die eine Katze überfahren, denken in dem Moment daran, daß die Katze eventuell noch leben könnte, sich furchtbar quält, langsam vor sich hin stirbt und vielleicht dringend zum Tierarzt muß.

  • Parkende Autos ziehen die Stubentiger magisch an. An heißen Tagen spenden sie Schatten, bei Kälte dient der warme Motor als Wärmebank. Katzen klettern oft von unten in den Motorraum. Abgesehen davon, dass ihr Fell mit giftigen Öldreck verunreinigt wird, kann dies zur tödlichen Falle werden, wenn der Motor gestartet wird.
  • Leider sind zu bestimmten Zeiten und in gewissen Gegenden verstärkt Katzenfänger unterwegs, die Versuchsanstalten beliefern. Ansonsten gibt es viele Menschen, die achtlos fremde Katzen mitnehmen und bei nicht(mehr)gefallen wieder aussetzen. Insbesondere zutrauliche Rassekatzen kommen so leicht abhanden.
  • Es soll auch Hundehalter geben, die ihre Tiere auf Katzen abrichten. In ländlichen Gegenden sind Attacken durch Greifvögel und andere wild lebende Tiere oder der Abschuss als streunende Katze durch Förster möglich.
  • Bei potenten Weibchen kann es zu ungewünschten Verpaarungen mit unbekannten Katern kommen. Potente Männchen könnten sich bei Katerkämpfen verletzen. Darüber hinaus können Krankheiten wie z.B. Leukose, FIP und FIV oder Parasiten übertragen werden.
  • Da Katzen von Natur aus Räuber sind, werden sie in der Nachbarschaft auch Singvögeln und anderen Tieren nachstellen, was bei vielen Nachbarn Unmut und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen erzeugen wird.

Die meisten Gärten sind liebevoll angelegt worden, aber die wenigsten Hobbygärtner achten bei der Wahl ihrer Blumen und Pflanzen darauf, ob sie für Katzen gefährlich werden können. "Eine Katze wird schon wissen, woran sie knabbern darf und woran nicht" - ein leichtfertiger Satz, den man leider allzuoft hört. Damit jedoch nicht genug. Auch beim Kampft gegen Pflanzenläuse oder andere Schädlinge wird selten danach gefragt, welches Schädlingsbekämpfungsmittel auch für die Katze gefährlich werden kann. Diese Gefahr lauert jedoch nicht nur im Garten. Freilaufende Katzen unternehmen auch weitreichende Spaziergänge durch Wald und Flur. Kornfelder versprechen eine volle Speisekarte für die Katze. Gerade hier finden sich aber auch die unterschiedlichsten Chemikalien. Nur Pflanzen im Bioanbau bleiben noch ungespritzt, im normalen Ackerbau kann man eine schlechte Ernte durch Schädlingsbefall nicht riskieren.

  • Nicht jeder kann ein riesiges Grundstück sein Eigen nennen, oft läßt ein recht enges Aneinandergrenzen der Gärten nur wenig Privatsphäre zu. Hier heißt das Zauberwort friedliche Koexistenz. Doch allzuoft ist die Katze dem Nachbarn ein Dorn im Auge. Ein einfacher Zaun hindert sie nicht daran, auch im nachbarlichen Grundstück auf Streife zu gehen. Ein sonst recht katzenfreundlicher Nachbar kann angesichts ausgebuddelter Blumenzwiebeln, niedergedrückter Pflanzen oder womöglich sogar beim Anblick von Katzentapsen auf dem frisch gewaschenen Wagen seine gute Kinderstube vergessen. Heftige Streitereien unter den Gartennachbarn sind hierbei manchmal noch das geringste Übel. Oftmals enden solche Fehden vor Gericht. In äußerst schlimmen Fällen muß die Katze dies mit dem Leben bezahlen, denn auch noch so freundliche Nachbarn schrecken nicht davor zurück, die Katze zu vergiften oder sich ihrer auf ähnliche Weise zu entledigen.
  • Viele Katzenbesitzer meinen, ihre Katze finde immer wieder nach Hause zurück. Das mag normalerweise auch so sein. Doch die Natur hält selbst für die Katze ungewöhnliche Situationen bereit, beispielsweise, wenn sie sich vor jemandem oder etwas sehr erschreckt. In diesem Moment wird die Katze an den nächstbesten Ort flüchten, der ihr sicher erscheint, auch wenn es sich dabei womöglich um ein Gebäude oder ähnliches handelt, in dem sie versehentlich eingeschlossen, also ungewollt gefangengehalten wird. Sowie sich ihr dann wieder der Weg in die Freiheit bietet, wird sie erst einmal panisch flüchten. Vor allem noch recht junge und unerfahrene Katzen können bei dieser Aktion schnell die Orientierung und damit den Weg nach Hause verlieren. Wenn sie in dieser Situation einem Menschen zulaufen, zu denen sie Vertrauen gewinnen und bei denen sie sich sicher fühlen, werden sie womöglich dort bleiben und nicht weiter nach ihrem ursprünglichen Zuhause suchen.

ihren Kaufverträgen verankert.

 

Es gibt auch Alternativen:


Das Außengehege

Es ist nur möglich, wenn man Haus und Garten sein Eigen nennt und die räumlichen Gegebenheiten die Erstellung eines Geheges erlauben. Der Bau ist mit großem Kosten- und Zeitaufwand sowie Platzbedarf verbunden aber er bietet der Katze die Vorteile der Freiheit ohne ihre Risiken. Wichtig ist das der Zaun mindestens 2 Meter hoch und zumindest teilweise nach innen überdacht ist, normale Zäune werden von Katzen spielend überwunden. Aufgrund des Infektionsrisikos von außen durch den Zaun ist ein kompletter Impfschutz erforderlich.